Zählen - Statistik statt Wissen


 

Jeden Morgen gehe ich durch diese Straße und jeden Morgen zähle ich die Anzahl der Fahrzeuge einer bestimmten Marke, die in dieser Straße parken. 50m Straße, auf beiden Seiten unter Abzug der Einfahrten und Bushaltestelle etwas 70m Parkstreifen. 

 

Mail sind es drei Fahrzeuge, mal sogar elf Fahrzeuge. Dann wird das Wochenmittel ermittelt. Wird dieses in der nächsten Woche wieder erreicht, oder gar übertroffen ? Wenn es nicht erreicht wird, kann ich dann einfach einen "Überschuss" der Vorwoche oder der Vor-vor-Woche anrechnen ? Und was mache ich, wenn, wie geschehen, ich an einem tag nicht da bin, also nicht zählen kann. Wie soll ich nun das Wochenmittel berechnen ? Kann ich einfach das bisher errechnete Wochenmittel der Vergangenheit für diesen einen tag zugrundelegen und dieses Ergebnis dann bei der Ermittlung des neuen Wochenmittels (des aktuellen Wochenmimittels) mit einbeziehen ? Oder müsste ich, wenn ich schon die konkrete Zahl für diesen Tag nicht habe, feststellen, wie viele Fahrzeuge in der Vergangenheit im Mittel an diesem Wochentag dort geparkt waren ? 

 

Die Angelegenheit wird immer komplexer. Nun habe ich schon Mühe mir jeden tag die Anzahl der Fahrzeuge zu merken, um ein Wochenmittel herzustellen. Aber die Anzahl je Wochentag und dann noch ein Mittel in Bezug auf diese, das habe ich wahrlich nicht gemacht. Wie also soll meine Statistik korrekt entstehen, wenn ich schon hier in den Grundlagen solche Abweichungen habe ?


Wie aber soll etwas präzise und aussagekräftig sein, wenn schon in den Grundlagen Fehler oder Ungenauigkeiten enthalten sind ? 


Mit solchen Materialien versuche wir die Welt zu verstehen, ja das Universum in seinem Ursprung und seinem Werden. Wenn und Aber werden geflissentlich zur Seite geschoben, Hauptaxialen folgend. Die Wahrheit fußt in der Fehlerhaftigkeit. Diese ist Ausfluss der Prioritäten, die zur Feststellung der Grundlagen ausgewählt wurden. Umfassende Beachtung des allgegenwärtigen Zustandes stellt sich als ein nicht bewältigbares Phänomen dar. Wir gründen unser Wissen der Vergangenheit des Universums, des Urknalls (des ? Singular ?) auf Datenmaterialien, die der willkürlichen Suche entstammen, und folgern daraus zugleich für die Zukunft. Aber unser gesamtes angemaßtes Wissen kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass nicht wir etwas mit der Entstehung der erde, des Universums, der Galaxien zu tun haben, und es wird auch wohl nicht darüber hinwegtäuschen können, dass die Galaxien auch ohne uns auskommen können. Im Kreislauf der Universa könenn wir allenfalls den versuch des Verstehens unternehmen,.  werden aber wohl durch unsere Verbundenheit zur Zahlenkette nie das Wissen haben, welches dem Zusammenspiel der Universa eigen ist. 


Ich jedenfalls habe die morgendliche Zählung der Fahrzeuge der bestimmten Marke aufgegeben. Und ich habe keine neue Art einer anderen Zählung begonnen.